Die nachfolgenden Fragen hat mir der IKZ gestellt mit einem Zeichenlimit von 366 Zeichen pro Antwort – daher mussten die Antworten sehr kurz ausfallen:
1. Wie wollen Sie der zunehmenden Distanz zwischen Bürger*innen und Verwaltung und Politik entgegenwirken?
Bei jeder Bürgerbeteiligung werden niemals alle gleichermaßen zufrieden sein. Es gilt, Diskussionen transparent und öffentlich zu führen, Vorschläge mit einzubeziehen und kompromissbereit Interessen abzuwägen. Als Bürgermeister werde ich regelmäßig in die Stadtteile gehen zur Diskussion aktueller Problemlagen wie auch zur Ortsteilentwicklung.
2. Wie stellen Sie sich die Zukunft des Schillerplatzes vor?
Für die Planungen müssen wir alle Anforderungen zusammen denken: Schillerplatz, Karstadt-Gelände, Rathaus, Stadtbücherei, Handel, Wohnen, Erholung und Raum für Veranstaltungen. Der Platz muss Aufenthaltsqualität mit viel Grün erhalten und daneben ein Rathaus, die Stadtbücherei sowie Wohnen und kleinere Handelsflächen, ggf. auch eine Markthalle integrieren.
3. Stichwort Rathaus – wie soll sich die Verwaltung künftig räumlich und digital aufstellen?
Die Übergangszeit in verteilten Gebäuden wird zeigen, wie groß ein zentrales Rathaus sein muss in der digitalen Zeit. Leitend für diese anstehenden Entscheidungen muss die Funktionsfähigkeit der Verwaltung und die Bürger*innennähe sein – digital über’s Netz, aber auch weiterhin persönlich im Zentrum, in Letmathe und in Hennen.
4. ???
Frage fehlte, aber ich wollte die Nummerierung nicht durcheinander bringen.
5. Wie wollen Sie die öffentliche Sicherheit stärken?
Regelbefolgung im öffentlichen Raum ist ein Produkt der Faktoren Einsicht, Entdeckungswahrscheinlichkeit und Höhe der Strafe. Ein Ausbau des Ordnungsdienstes wird zu prüfen sein, einen Überwachungswahn lehne ich jedoch ab. Generell muss Prävention immer mitgedacht werden, genauso die Toleranz gegenüber anderen (legalen) Lebensstilen gefördert werden.
6. Wie wollen Sie die Wirtschaft stärken, vor allem in Bezug auf die Corona-Auswirkungen?
Keine städtischen Investitionen kürzen bei Instandhaltung und Modernisierung, wovon meist Betriebe vor Ort profitieren.
Langfristig ökonomisch erfolgreich sein werden Unternehmen, die Herausforderungen der Klimakrise annehmen und mittels neuen Technologien und Digitalisierung alte Geschäftsmodelle verbessern und neue erschließen. Dabei werden wir unterstützen.
7. Wie wollen Sie sicherstellen, dass Iserlohn angesichts der wachsenden Verschuldung handlungsfähig bleibt. Wo kann man sparen?
Der städtische Haushalt ist bereits sehr ausgepresst worden in den Kürzungsorgien der letzten Jahrzehnte. In Anbetracht der nicht hinreichenden Finanzierungsgrundlagen der NRW-Kommunen wird die Haushaltsführung weiterhin ein Balanceakt zwischen Notwendigkeiten, Zukunftsaufgaben und lebenswertem Iserlohn sein.
8. Wann wird es Ersatz für die Parkhalle geben und wie soll das aussehen?
Dieses Projekt wird in seiner Priorität ggf. hinter anderen Notwendigkeiten zurück stehen müssen. Meine Leitlinien: Eine Halle muss tauglich sein für alle Abibälle Iserlohner Schulen und im Zusammenspiel mit dem Parktheater ein tragfähiges Nutzungskonzept entwickeln, um eine Bereicherung des Iserlohner Kulturangebots bei bestmöglicher Auslastung zu erreichen.
9. Wie ist Ihr Konzept für die Innenstadt?
Die Handelsstruktur kann nach dem Karstadt-Weggang durch eine Markhalle mit regionalen und ökologischen Produkten sinnvoll ergänzt werden. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt muss erhöht werden, das Karstadt-Gelände bietet die Chance zu mehr innerstädtischem Wohnen. Ein beruhigter und fahrradfreundlich umgebauter Innenstadtring stärkt Handel und Gastronomie.
10. Windkraft, Sonnenenergie, ÖPNV, Stadtwald etc. – was kann die Stadt mehr für das Klima tun?
Global denken – lokal handeln! Für die nötige Klimaneutralität Iserlohns brauchen wir weitere energetische Sanierung kommunaler Gebäude, den Ausbau Erneuerbarer Energien und eine ökologische Verkehrswende mit Fuß-/Radverkehr und ÖPNV im Mittelpunkt. Klimaschutz im Kleinen, der Großes bewirkt!
11. Was wollen Sie für Kinder und Jugendliche erreichen und verbessern?
Bestmögliche Bedingungen in Kita, Schule und OGS schaffen. Die Planungen für ein selbstorganisiertes Jugend-Café vorantreiben.
Eine Verkehrswende hin zu mehr Radverkehr und ÖPNV verhilft insbesondere Jugendlichen zu flexibler selbstbestimmter Mobilität
Zum Kinder- und Jugendrat werde ich engen Kontakt halten, um ihre Belange ständig mit im Blick zu haben.
12. Welche Prioritäten wollen Sie im Bildungssektor, Stichwort Digitalisierung, setzen?
Alle Iserlohner Schulen werden in die Lage versetzt, mit zeitgemäßer Ausstattung modernen Unterricht anzubieten. Als Schulträger müssen wir dabei verstärkt für die Administration und Wartung sorgen. Die Gebäude müssen schrittweise weiter saniert werden (Energetische Optimierung, Sanitäranlagen, pandemietaugliche Lüftung, Schallschutz).